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9. April 2021

Aufwind für Value-Aktien

Vor rund einem Jahr erreichten die Märkte ihren 2020er-Tiefststand, nachdem sie inmitten der Pandemie und einer global abgeriegelten Wirtschaft eines der schlimmsten und volatilsten Quartale aller Zeiten erlebt hatten. Besonders gelitten haben Value-Aktien. Das könnte sich jetzt ändern.

Philippe Denef, Head of Quantitative Strategies bei DPAM

„Work-from-home, stay-at-home, play-at-home, eat-at-home, buy-at-home, entertain-at-home” wurden die neuen Mantras der Pandemie. Schnelles Handeln von Regierungen und Zentralbanken beflügelte einen einzigartigen Aufschwung ohne historische Parallele und sorgte für einen kometenhaften Aufstieg von Wachstumsaktien.

Tiefststände für Value

Während die Anleihenrenditen weiter in den negativen Bereich gedrückt wurden, stießen Anleger niedrig bewertete (Value-)Aktien ab, da viele von ihnen aus zyklischen Branchen oder dem Finanz- und Dienstleistungssektor stammen, die von Schließungen und dem schleppenden globalen Wachstum stark betroffen waren.

Der MSCI ACWI Value-Index geriet stark unter Druck und erreichte am 20. März 2020 ein Achtjahrestief! Bezogen auf das Verhältnis von Growth- zu Value-Index wurde ein 21-Jahres-Tief am 30. September erreicht.

Das Blatt wendet sich

Bis zum Sommer hatten Value-Aktien relative Bewertungsniveaus erreicht, die nur nach Krisen wie 2002 oder 2009 zu beobachten waren. Trotz der ungewöhnlich niedrigen Bewertungen bedurfte es eines Auslösers, um die Rotation aus den favorisierten Qualitätswachstums- und ‚Stay-at-home‘-Aktientiteln einzuleiten.

Dieser kam Anfang November mit den ausgezeichneten Nachrichten zu den Impfstoffen, der Aussicht auf eine schnelle Wiedereröffnung der Wirtschaft und der Wahl Joe Bidens mit der Perspektive auf einen massiven fiskalischen Stimulus in den USA. Die Anleihenrenditen begannen zu steigen, die Renditekurven wurden mit der Erwartung einer höheren Inflation, einer sich verbessernden Wirtschaftsaktivität und sinkender politischer Unsicherheiten sowie geringerer Kreditausfallrisiken noch steiler. Zyklische Sektoren schnitten besser ab und verhalfen den Investment-Stilen Value, Low-Quality und High-Volatility aufgrund des wirtschaftlichen Optimismus zu neuem Glanz.

Was folgt jetzt? 

„Die Rotation war in Erwartung der globalen Wachstumserholung, die durch massive fiskalische Konjunkturpakete unterstützt und durch immer lockerere Maßnahmen der Zentralbanken und hohe Ersparnisse der Haushalte finanziert wurde, bereits stark“, sagt Philippe Denef, Head of Quantitative Strategies bei DPAM.

„Obwohl sich einige zyklische Bereiche von ihren Tiefstständen erholt haben (z.B. Automobile, Technologien, Bergbau, Unternehmen mit starkem China-Engagement), gibt es immer noch Gelegenheiten bei Themen, die mit der Wiederöffnung in Verbindung stehen, sowie bei Finanzwerten, Energieaktien oder einigen Titeln im Bereich der Verbraucherdienstleistungen.“ Die Positionierung der Anleger im Value-Stil ist immer noch gering. Das Momentum der jüngsten Gewinnrevisionen hat sich zugunsten von Value-Aktien gedreht. Zudem wird Value von der relativen Bewertung und den immer noch sehr teuren Wachstums- und Qualitätsfaktoren begünstigt. „Die lang erwartete Morgendämmerung des Value-Stils ist endlich da“, bringt es Philippe Denef auf den Punkt.

Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens: DPAM/HK

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