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9. Juni 2021

Anleihemarkt: „Linker“ ziehen davon

Inflationsgeschützte Anleihen (Linker) gehören im bisherigen Jahresverlauf zu den am besten abschneidenden Segmenten am Anleihemarkt. Sie haben mit einem Plus 0,8 Prozent Bundesanleihen (minus 3,2 Prozent) und US-Staatsanleihen (minus 3,5 Prozent) deutlich hinter sich gelassen.

Dr. Sönke Siemßen, Head of Client Portfoliomanagement bei Nomura Asset Management

Das geht aus einer Analyse von Nomura Asset Management hervor. Noch deutlicher ist der Auswertung zufolge der Abstand in der Betrachtung über einen Zeitraum von drei Jahren. Weltweit erzielen Linker zwischen (31.05.2018 und 31.05.2021) +14,2 Prozent (in EUR), während die globalen Rentenmärkte inkl. IG Unternehmensanleihen nur um 8,5 Prozent zulegten – trotz der Stützung der Unternehmensanleihen durch die Notenbanken. Deutsche Staatsanleihen brachten eine Rendite von nur 3,6% und US-Staatsanleihen 8,7%.

Inflation: Erwartungen steigen

Sönke Siemßen, Head of Client Portfoliomanagement bei Nomura Asset Management: „Man hätte schon die Risiken von High Yield-Anleihen eingehen müssen, um an den Rentenmärkten über den letzten Dreijahreszeitraum mehr Ertrag als mit Inflation Linkern zu machen.“

Als Grund für diese Entwicklung nennt er die deutlich gestiegenen Inflationserwartungen der Marktteilnehmer. Während die Nominalrenditen deutlich angestiegen sind, seien die realen Renditen sogar seit Jahresanfang in den USA und auch der Eurozone gefallen, so dass die Break-even-Rate – also der Punkt, an dem der Kauf einer inflationsindexierten Anleihe gegenüber dem Kauf einer herkömmlichen zehnjährigen US-Anleihe mindestens dieselbe Realverzinsung für den Anleger einbringt – auf knapp 2,5% Prozent gestiegen sei. Das ist der höchste Wert seit März 2013. Der Anstieg der Inflationserwartungen könnte sich nach seiner Einschätzung in den nächsten Monaten fortsetzen.

Nomura/HK

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