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8. März 2022

Anleger: Kühlen Kopf bewahren

Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist eine Tragödie. Die jüngsten Entwicklungen mitsamt Sanktionen gegenüber Russland haben weltweit auch die Unsicherheiten an den Finanzmärkten drastisch erhöht. DJE rät Anleger gerade jetzt zu Besonnenheit.

Thorsten Schrieber, Vorstand bei DJE Kapital
Thorsten Schrieber, Vorstand bei DJE Kapital AG

Thorsten Schrieber, Vorstand bei DJE Kapital: „Das gesamte Umfeld unterscheidet sich deutlich von der Situation 2021. Gleich drei Faktoren machen die Lage für Anleger schwierig: Zum einen herrscht große Unsicherheit angesichts der Tatsache, dass niemand weiß, was Putin wirklich will und wie weit er zu gehen bereit ist. Die Dimension und das Ende des Krieges sind derzeit kaum absehbar. Zum anderen – und damit verbunden – haben wir stark steigende Rohstoffpreise sowie eine aus verschiedenen Gründen dauerhaft höhere Inflation.“

Argumente für reale Werte

„Anleger sollten die Situation aufmerksam beobachten und dabei besonnen bleiben, auch wenn wir gerade an den Aktienmärkten mit deutlich steigender Volatilität und teilweise regelrechten Zick-Zack-Börsen für 2022 rechnen. Aktien werden langfristig ein ganz wichtiger Bestandteil im Depot bleiben. Denn die Zinsen werden voraussichtlich nur moderat nach oben gehen. Zugleich ist mit einer strukturell höheren Inflationsrate zurechnen.

Diese Konstellation spricht für reale Werte und damit auch für Aktien. Generell sollte man sich von Krisen und Kurseinbrüchen nicht zu sehr schrecken lassen, denn die Aktienmärkte haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie nach Kurseinbrüchen immer wieder zurückkamen.“

Aktien: Widerstandsfähig

„Ihr stärkstes Wachstum zeigten sie oft unmittelbar nach einer Krise. Nur ein Beispiel: Nach den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 fiel der MSCI World auf Euro-Basis um -11,0%. Nur sechs Monate danach hatte der Index die Verluste nicht nur aufgeholt, sondern war um 23,1% gestiegen. Ähnlich verhielt es sich jüngst auch mit dem Corona-Einschnitt im Jahr 2020.“

Branchen im Fokus

Steigende Baukosten können laut dem Experten nicht mehr so gut weitergegeben werden. Dies wiederum führt voraussichtlich zu verengten Margen. Banken und Versicherungen werden unter den westlichen Sanktionen gegen Russland und zusätzlich unter den Verwerfungen auf der Anleiheseite zu leiden haben. „Es gibt aber auch Sektoren, für die das jetzige Umfeld Chancen bietet. Dazu gehören aus unserer Sicht die Gesundheitsbranche, der Technologiesektor und Grundstoffe.

Automatismen gibt es allerdings nicht. Jeder Wert sollte sorgfältig im Rahmen eines aktiven Auswahl- und Investmentprozesses genau geprüft werden. Dies ist nicht die Zeit für passives Investieren. Grundsätzlich gilt unverändert: Bei der Aktienauswahl kommt es auf Solidität, geringe Verschuldung, Substanz und nachhaltige Dividendenorientierung an.“

Gold als Anlagechance

„Rohstoffe sind jetzt grundsätzlich eine gute Wahl, gerade Gold, Silber und Palladium, gerne auch physisch. Zwar ist Gold markttechnisch bereits überkauft, bleibt jedoch im aktuellen Umfeld eine gute Absicherungsalternative. Durch mögliche Angebotsstörungen beziehungsweise Lieferausfälle könnten die Preise u.a. für Palladium und Nickel steigen.“

DJE Kapital AG/HK

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