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1. September 2021

Aktien: „Wasser im Wein“

Die Aktienmärkte haben im Laufe des Sommers neue Höhen erreicht. Geht es in diesem Tempo weiter oder droht die Korrektur? Axel Botte, Marktstratege des französischen Investmenthauses Ostrum, gießt in seinem aktuellen Kommentar ein wenig „Wasser in den Wein“.

Axel Botte, Marktstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management
Axel Botte, Marktstratege des französischen Investmenthauses Ostrum Asset Management

Er verweist auf einige Phänomene, die für eine hohe Nervosität sprechen. So hätten genau die risikoreicheren Anlagepositionen, die im ersten Quartal dieses Jahres sehr gut abschnitten, im zweiten Quartal fast keine Rendite erzielt und würden seit Anfang Juli eine negative Performance aufweisen.

Riskante Aktien bestraft

Botte: „Ein Blick auf die sogenannten Faktoren zeigt, dass „geringe Volatilität“ und „Qualität“ im zweiten Quartal dieses Jahres nur eine sehr geringe relative Performance aufwiesen; seit Juli sind sie hingegen sehr gefragt. Dies ist ein klares Symptom für einen Markt, der nach Sicherheit strebt. Die Value-Titel hingegen, die der Markt in den Aufschwungphasen der wirtschaftlichen Erholung oder des Optimismus bejubelt hat, haben in den letzten beiden Monaten mit einer negativen relativen Performance den umgekehrten Weg eingeschlagen – ein weiteres Zeichen dafür, dass der Markt die risikoreichsten Aktien bestraft.“

Auch die relativ niedrige Volatilität zeige bei genauer Betrachtung ein kontrastreicheres Bild. Während der VIX sehr ruhig blieb, erreichte der SKEW-Index der CBOE Ende Juni ein Rekordhoch und blieb auf einem ungewöhnlich hohen Niveau.

Ruhiges Wasser oder Korrektur?

Botte: „Der VIX misst die erwartete Volatilität des S&P 500, der SKEW ist ein Indikator für Extremereignisse. Der Markt ist also sowohl für einen ruhigen Markt positioniert (also ein ermutigendes Haupt-Szenario), als auch für ein erhebliches Korrekturrisiko (das negative Alternativszenario wird immer wahrscheinlicher). Die geradezu buddhistische-Haltung des Marktes ist also nur an der Oberfläche wahr. Angesichts eines Wachstums, das seinen Höhepunkt eindeutig überschritten hat, tun wir uns schwer, Gründe für einen zweiten Atemzug der Märkte zu finden.“

Ostrum Asset Management/HK

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