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21. Dezember 2021

Aktien schlagen Anleihen

Die großen Volkswirtschaften sorgten sich in den vergangenen Monaten zunehmend über eine anziehende Inflation. Was bedeutet die Teuerung aber für Investments? Laut Goldman Sachs muss sie nicht zwingend negativ für Aktien sein.

James Ashley, Leiter Market Strategy-Team bei Goldman Sachs Asset Management
James Ashley, Leiter Market Strategy-Team bei Goldman Sachs Asset Management

Wichtig ist, wie lange die Inflationsphasen dauern. Ein vorübergehender Anstieg der Preise wirkt sich möglicherweise anders auf Vermögenswerte aus als ein dauerhafter Anstieg. Eine Analyse von James Ashley, Marktstratege bei Goldman Sachs Asset Management, legt nahe, dass vorübergehende Inflationsepisoden für Aktien weiter einen positiven Effekt haben.

Gut abgeschnitten

Der S&P 500 verzeichnete im Schnitt eine reale Rendite von rund 6 % während der Inflationsphasen seit dem Zweiten Weltkrieg, die weniger als zwei Jahre anhielten, während die realen Renditen in länger anhaltenden Inflationsumfeldern negativ waren. Die Wertentwicklung von US-Anleihen war zwar in beiden Szenarien negativ, doch die Kurse fielen nicht so stark, wenn die Inflation vorübergehend war.

Ashley: „Wir rechnen zwar damit, dass die Inflation im restlichen Verlauf von 2021 weiter anzieht, aber diese Preisanstiege werden sich unseren Erwartungen nach im nächsten Jahr verlangsamen, wenn die Basiseffekte zurückgehen und eine Verlagerung der Nachfrage von Gütern zu Dienstleistungen dazu führt, dass der durch Engpässe verursachte Preisdruck nachlässt.“

Anleihen: Schlechtere Karten

„Steigt die Inflation von einem negativen Niveau oder einem Niveau nahe null, so zeigt unsere Analyse, dass die Aktienkurse davon (im Gegensatz zu anderen Arten von Inflationsphasen) effektiv möglicherweise nicht beeinträchtigt werden. Das Gegenteil scheint jedoch auf Anleihen zuzutreffen, ganz gleich wie die Ausgangsinflation war.

Auch die Dauer der Inflationsepisoden ist ein wichtiger Faktor, der berücksichtigt werden muss: Ein lang anhaltender Preisanstieg kann negative Auswirkungen auf Aktien und Anleihen haben, während ein vorübergehender Preisanstieg die Wertentwicklung der beiden Anlageklassen unter Umständen nicht ganz so stark beeinträchtigt.“

2022: Aktien bevorzugt

„Das sind einige der Gründe, warum wir der Ansicht sind, dass Aktien im aktuellen Umfeld die bevorzugte Anlageklasse von Investoren bleiben sollten. Wir erkennen noch zwei weitere Faktoren, die Aktien auch 2022 unterstützen werden: 1. Das globale Wachstum verlangsamt sich, liegt aber immer noch über dem Trend. 2. Angesichts der allmählichen Normalisierung der Geldpolitik herrschen lockere Finanzierungsbedingungen.“

Goldman Sachs Asset Management/HK

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