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17. November 2021

Aktien: Kaum Alternativen

Die großen Börsen haben in den vergangenen Wochen neue Rekordhochs erklommen, tatsächlich sind Aktien inzwischen ziemlich teuer geworden. Aber wer sich auf die Suche nach Alternativen begibt, der wird kaum fündig.

Carsten Gerlinger, Moventum AM, Foto © blinkblink.jpg
Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM

„Trotz hoher Bewertungen bleiben Aktien das Investment der Wahl für chancenorientierte Anleger“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM.

Aktien: Starke Performance

Seit ihren Corona-Tiefs im vergangenen Jahr haben die Aktienmärkte eine rasante Aufholjagd erlebt. Allein seit Januar stiegen der US-Index S&P 500, der deutsche Dax und der europäische Stoxx 600 um mehr als 20 Prozent. Obwohl die Unternehmensgewinne ebenfalls stark zugelegt haben, sind Aktien inzwischen relativ hoch bewertet. Dennoch sind sie attraktiver als die Alternativen.

Anleihen ohne Renditen

Bei festverzinslichen Papieren wie Staatsanleihen sind die Renditen weiterhin minimal. Die zehnjährige Bundesanleihe rentiert weiter unter null Prozent, andere Euro-Länder bieten etwas mehr, in den USA liegt die Treasury-Rendite sogar wieder bei 1,5 Prozent. Vor dem Hintergrund der steigenden Inflationsraten jedoch bleiben die realen Anleihe-Erträge negativ und das dürfte vorerst auch so bleiben. Die niedrigen Renditen sind das Spiegelbild der hohen Preise, weitere Kursgewinne von Anleihen sind kaum zu erwarten, da die Notenbanken ihre ultralockere Geldpolitik langsam zurückfahren. Fazit: Mit ihrem begrenzten Risiko eignen sich kurzlaufende Rentenpapiere zwar als Liquiditätsreserve, aber nicht als Aktienalternative.

Gold mit Eigenleben

Die Inflation steigt, also erscheint eine Anlage in Gold attraktiv. Aber Vorsicht, das Edelmetall führt derzeit offenbar ein Eigenleben. Im September ging es mit dem Preis trotz hoher Inflationsraten abwärts, seit Anfang November steigt er wieder an, wobei die Unze allerdings noch immer billiger ist als vor einem Jahr. Belastend wirkt der starke Dollar sowie die Aussichten auf höhere Zinsen, insbesondere in den USA. Gold bleibt schwer berechenbar.

Immobilien: Überangebot

Wenn nicht Gold, dann vielleicht Betongold? Tatsächlich geht es mit den Immobilienpreisen seit Langem bergauf. Ein Grund sind die niedrigen Zinsen, der andere eine latente Übernachfrage nach Wohnraum. Doch dürfte diese Grundkonstellation nicht ewig halten. Nicht nur auf die Alterssicherungssysteme, auch auf den Immobilienmarkt kommt ein demografisches Problem zu, dass die Zuwanderung nicht ausgleichen wird.

„Alterung, Bevölkerungsrückgang: Das bedeutet auf lange Sicht ein Überangebot an Häusern und damit fallende Preise“, so Gerlinger. Die Aussichten für Büroimmobilien waren auch schon besser: Wer als Arbeitgeber interessant bleiben will, bietet seinen Angestellten die Möglichkeit zum Homeoffice.

Aktien als Inflationsschutz

In der aktuellen Situation bleiben Aktien damit laut Gerlinger trotz hoher Bewertungen attraktiv – zum einen, weil sie gegen steigende Inflation schützen und zum anderen, weil die Anlagealternativen derzeit kaum vielversprechend sind.

Moventum AM/HK

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